Do. 20. Januar 2022 - 18:00 Uhr

Von Schlangen und Schnecken. Dürers Ruhm als Mathematiker

Online-Vortrag zur Sonderausstellung von Prof. Anja Grebe, Donau-Universität Krems

Schon in jungen Jahren begann Albrecht Dürer eine intensive Auseinandersetzung mit der Mathematik, festgehalten in berühmten Kunstwerken wie der „Melancholie“ ebenso wie seinen ab 1525 erschienen theoretischen Schriften zur Perspektive, Proportion und zum Festungsbau.  Der Vortrag geht Dürers Quellen ebenso nach wie seinen eigenen mathematisch-geometrischen Studien in Text und Bild. Als Mathematiker war Dürer auch ein Sprachpionier – seine „Schlangen“ und „Schnecken“ stehen am Beginn von Deutsch als Wissenschaftssprache. Sein großes Ziel war eine wissenschaftlich fundierte Malerei, die über das praktisch erlernte Handwerk hinaus tatsächlich zur „Kunst“ („ars“) wird. Als Mathematiker leistete Dürer hierzu international einen entscheidenden Beitrag.

Kurzbiographie Anja Grebe

Anja Grebe ist Professorin für Kulturgeschichte und Museale Sammlungswissenschaften an der Universität für Weiterbildung – Donau-Universität Krems. Sie studierte Kunstwissenschaften, Geschichte und Romanistik an der Universität Konstanz, wo sie 2000 promovierte. Es folgten wissenschaftliche Assistenzen am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und der Universität Bamberg. 2012 habilitierte sie sich mit einer Arbeit zu Albrecht Dürer und der Dürer-Rezeption an der Universität Erlangen-Nürnberg. Anja Grebe forscht und lehrt zu Albrecht Dürer, zur Theorie und Geschichte von Museen und Sammlungen, zur internationalen Kunst der Renaissance und zum Verhältnis von Kunst und Naturwissenschaften.


Bild: Albrecht Dürer, Der Zeichner der Laute aus der „Unterweisung der Messung“, 1525 (Foto: Trustees of the British Museum)