Projekte

Stiftung Kinder forschen

Das Mathematikum ist lokaler Ansprechpartner der "Stiftung Kinder forschen" für den Landkreis Gießen, den Kreis Limburg-Weilburg, den Lahn-Dill-Kreis, den Vogelsbergkreis und den Wetteraukreis.

Die Stiftung engagiert sich seit 2006 für eine bessere Bildung von Kindern im Kita- und Grundschulalter in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Technik.

Erzieherinnen und Erzieher können beir der "Stiftung Kinder forschen" mitmachen, indem sie die aufeinander aufbauenden Workshops besuchen. In den Workshops erhalten sie Anregungen, wie sie mit sehr einfachen Materialien spannende Versuche durchführen und auf die vielfältigen Fragen der Kinder eingehen können. So wird schon im jungen Alter spielerisch der Forschergeist der Kinder gefördert.

Weitere Informationen und Termine finden Sie hier und auf der Homepage der Stiftung
https://www.stiftung-kinder-forschen.de/

Bild: Frank Bentert/ Stiftung Kinder forschen

Millionen Augenblicke

Ein gemeinsames Forschungsprojekt von JLU Gießen und Mathematikum will größten Datensatz der Welt erheben, um menschliche Augenbewegungen zu verstehen. Dafür haben die Psychologen Dr. Ben de Haas und Marcel Linka einen Blickscanner im Mathematikum aufgebaut. Der begehbare Kasten erinnert an einen Passbildautomaten und sticht zwischen den anderen Exponaten des Mitmachmuseums hervor, wegen seiner Größe und einer riesigen aufgedruckten Iris. Wer mitmacht, kann am Ende seine Augenblicke mit denen anderer vergleichen und liefert gleichzeitig Daten für eine echte psychologische Studie.

"Vor gut zwei Jahren haben wir herausgefunden, dass Blickbewegungen viel individueller sind, als man bis dahin dachte." erklärt Dr. Ben de Haas. Deshalb sollen im Mathematikum mindestens 10.000 Teilnehmenden gewonnen werden, die insgesamt "Millionen Augenblicke" beitragen. Mit einer so großen Stichprobe können die Wissenschaftler herausfinden, wie genau sich die Blickbewegungen von Person zu Person unterscheiden. „Alle, die mitmachen, können einen ganz besonderen Einblick in die eigene Wahrnehmung gewinnen“, ist de Haas überzeugt. „Und jeder bzw. jede unterstützt damit wichtige Grundlagenforschung, die am Ende auch zur diagnostischen Nutzung von Augenbewegungen beitragen kann. Deswegen freuen wir uns sehr, dass das Mathematikum die Idee von Anfang an mitgetragen hat und dass der europäische Forschungsrat das ganze finanziert. Aber der entscheidende Teil kommt erst jetzt, mit den Besucherinnen und Besuchern. Wir drücken ganz fest die Daumen, dass viele sich von unserer Begeisterung anstecken lassen und ihren inneren Sehforscher entdecken!“

Energiebildung im Grundschulunterricht

Für Grundschullehrkräfte hat die "Stiftung Kinder forschen" in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium eine neue, kostenfreie MINT-Fortbildung für den Sachunterricht entwickelt: "Energiebildung im Grundschulunterricht". Dabei stehen unsere alltäglichen Berührungspunkte mit Energie in Form von Licht, Wärme, Bewegung oder elektrischem Strom im Mittelpunkt. Was verbirgt sich hinter dem Energiebegriff, wie wird Energie "gemacht" und wofür wird Energie genutzt?

Grundschullehrkräfte haben im Rahmen der Fortbildung die Möglichkeit, diesen Fragen gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern beim entdeckenden und forschenden Lernen nachzugehen. Sie erhalten Ideen, wie sie Kinder dabei begleiten können, MINT-Kompetenzen zu stärken und das Thema Nachhaltigkeit einzubinden.

Die Fortbildung "Energiebildung im Grundschulunterricht" geht über drei Monate und beinhaltet Präsenz- und Online-Lernformate ("Blended Learning").

Bild: Christoph Wehrer/Stiftung Kinder forschen

Inklusive Experimente – mit der blista Marburg

Seit Herbst 2016 kooperieren das Mathematikum und die Blista in Marburg, um möglichst viele Experimente auch für blinde und seheingeschränkte Menschen zu erschließen. An diesen Exponaten soll ganz ohne fremde Hilfe experimentiert werden können.

Dabei geht es nicht um Ergänzungen zur Ausstellung, die nur für bestimmte Besuchergruppen hervorgeholt werden, sondern Experimente, die für alle funktionieren. Sie sollen für blinde wie für sehende Menschen kniffelig, aber lösbar und gleichzeitig ästhetisch ansprechend sein.

Ein Teil dieser Experimente ist bereits in der Ausstellung im Einsatz, andere sind noch in Arbeit.

Blinde und seheingeschränkte Menschen sind sowohl als Individualbesucherinnen und -besucher, als auch in Schulklassen herzlich willkommen.

Mehr Informationen zum Thema Barrierefreiheit

PiCaM

Globales Lernen im Mathematikunterricht? Genau das hat sich das EU-geförderte Projekt "PiCaM – Project in Citizenship and Mathematics" zum Ziel gesetzt. Mathematiklehrerinnen und -lehrer sollen dabei unterstützt werden, ihren Schülerinnen und Schülern neben fachlichem Know-How auch ganz andere, ebenso wichtige Kompetenzen zu vermitteln.

Citizenship steht hier für alles, was für das Zusammenleben in einer globalisierten Welt essenziell wichtig ist. Von Werten wie Toleranz und Respekt bis hin zu Wissen über globale Herausforderungen wie den Klimawandel. 

Das Projekt startete im November 2017 und hatte eine Laufzeit von zwei Jahren. Es wurden sowohl Unterrichtsmaterial als auch Aus- und Fortbildungsmaterial für Lehrerinnen und Lehrer entwickelt. Auf der Website www.citizenship-and-mathematics.eu, können alle Unterrichtsvorschläge und Zusatzmaterialien heruntergeladen werden. Die Module sind auf die jeweilige Klasse adaptierbar und eignen sich für Schülerinnen und Schüler zwischen 10 und 14 Jahren.

MiMa

"MiMa - Mathematics in the Making" war ein EU-gefördertes Projekt, in dessen Zuge Material entwickelt wurde, das Lehrerinnen und Lehrer an europäischen Grundschulen dabei unterstützt, mehr handlungsorientierte Mathematik in ihren Unterricht zu integrieren. Das praktische Arbeiten soll den Schülerinnen und Schülern einen neuen Weg erschließen, Mathematik zu begreifen und gleichzeitig Begeisterung vermitteln.

Die Initiative des Projekts kam von der Universität Perugia in Italien. Mitgearbeitet haben außerdem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sheffield Hallam University (England), der Eötvös Lorand Universität (Ungarn), der Universidade Nova de Lisboa (Portugal) und des Mathematikums. 

Im Laufe der zweijährigen Projektzeit haben die MiMa-Partner zehn Hands-on-Aktivitäten entwickelt und Lehrerinnen und Lehrer dafür geschult, die diese Projekte in der Zeit von Februar bis Juli 2015 mit ihren Klassen erfolgreich durchgeführt haben.